Materiale Textkulturen II
Ausstellung / Poster
formatgebung visualisiert Teile der wissenschaftlichen Arbeit »Materialität und Präsenz magischer Zeichen zwischen Antike und Mittelalter: Ägyptische Praktiken zur Gewinnung von Gunst« von Anette Roza, einem Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs Materiale Textkulturen an der Universität Heidelberg.
Ausstellungsdauer
Juni – Dezember 2021
Konzeption und Organisation
Toledo i Dertschei
www.studiotid.com
Projektkoordination 
Johanna Baumgärtel

materiale-textkulturen.de
Die Typopassage befindet sich im Museumsquartier in Wien zwischen Zoom-Hof und dem Haupthof.
typopassage.at
Die Vernissage fand am 23. Juni 2021 statt.
Kooperation
Der Sonderforschungsbereich 933 Materiale Textkulturen an der Universität Heidelberg hat einen altertumswissenschaftlichen Schwerpunkt und untersucht Texte, die u. a. auf Säulen, Portalen, Grabsteinen, Tontafeln, Tonscherben, Amuletten, Rollen, auf Papyrus, Pergament, Papier geschrieben sind. Das Interesse richtet sich dabei auf die spezifische materiale Beschaffenheit und die dadurch evozierte Präsenz der beschrifteten Artefakte und des Geschriebenen selbst. Der Leitgedanke ist, dass Schrift, Schriftträger und darauf bezogene Praktiken eine unlösbare wechselseitige Verbindung eingehen, deren Berücksichtigung für das Verständnis der überlieferten Texte und ihrer kulturellen Umgebung zentral sind. Das Teilprojekt Öffentlichkeitsarbeit »Schrifttragende Artefakte in Neuen Medien« hat sich dabei zum Ziel gesetzt, die Forschungsfragen auf schrifttragende »Artefakte« der heutigen Zeit sowie auf die digitale Schriftlichkeit anzuwenden. Auch in diesem Sinne geht es dabei der Aufgabe nach, neue Wege der Wissenschaftskommunikation, in denen Fragen der Gestaltung, Praktik und Präsenz zusammengehören, zu denken, zu konzipieren und umzusetzen.

Wissenschaftlicher Beitrag
Anett Rózsa

Typografie
Die ausgewählte Schrift ist geprägt von zwei Medienwechseln und einer Restaurierung: 1957 vom Schweizer Grafiker Max Miedinger entworfen, wurde die ursprünglich für den Handsatz entwickelte Neue Haas Grotesk1959 für die Linotype-Setzmaschine angepasst und in Helveticaumbenannt und verbreitet. Die im deutschsprachigen Raum sehr erfolgreiche Schrift wird Mitte der 1980er Jahre als eine der ersten Schriften für den digitalen Satz adaptiert und erlangt große internationale Bedeutung. Helvetica zählt heute zu den populärsten und weltweit meist verbreiteten Schriften. Miedingers einstige typografische Details und Gestaltungsmerkmale gingen bei der Digitalisierung jedoch verloren. 2004 wird der britische Schriftgestalter Christian Schwartz mit der Restaurierung der Neuen Haas Grotesk beauftragt. Seit 2011 liegt die Neue Haas Grotesk erstmals originalgetreu als OpenType für den zeitgenössischen Satz vor. Der technische Wandel, den sie durchläuft, und ihre Resilienz sowie ihre klare Gestalt und gute Lesbarkeit machen die Neue Haas Grotesk für die vorliegende Anwendung besonders interessant.
Back to Top